Die geschichtliche Entwicklung der Raumdarstellung

Römer
Die Römer beherrschten die perspektivische Zeichnung schon recht gut. Dieses Bild ist etwa 100 n. Chr. entstanden:

100 n. Chr.
Trotzdem sind auch hier einige Fehler enthalten (rot markiert). Mit dem Untergang des römischen Reiches ging die Fähigkeit des perspektivischen Zeichnens.
Erst ab 800 n. Chr. (Karl der Große) entstand langsam in den Klostern ein neues Interesse in der Perspektive. Um 1500 n. Chr. beherrschten die Künstler die Perspektive besser denn je. Die Fähigkeit der Raumdarstellung war wieder perfekt.
Jedoch musste die perspektivische Zeichnung wieder mühsam erlernt werden, wie dieses Bild aus dem Jahre 1506 zeigt:
1506: Fußwaschung
Ursprünglich wurden beispielsweise die kleinen Dinge so gezeichnet, "wie man es weiß", d.h. ebenso groß wie die näheren Gegenstände. Für den Betrachter, der an das perspektivische Sehen gewöhnt ist, erscheinen dann diese Dinge größer. In diesem Bild wurde das perspektivische Zeichnen noch nicht beherrscht.
Falsch ist (rot markiert):
- Man kann unter die Tür sehen
- Die Wand verläuft nicht parallel zum Boden
- Der Tisch ist vorne dünner und hinten breiter. Es müsste genau anders herum sein.
- Die Menschen im rechten Teil werden nach hinten viel zu schnell viel zu klein.
- Das Wasser in der Schüssel würde auslaufen.