Preussische Reformen 1807
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In diesem Video werden die Preußische Reformen von 1807 erklärt.
Die preußischen Reformen, ausgearbeitet von Stein und Hardenberg, sarnierten Preußen und hatten Auswirkungen auf Gewerbeordnung, Schulsystem und das preußische Heer.
Aus dem vierten Koalitionskrieg 1806/07 war Preußen als großer Verlierer hervorgegangen. Im Frieden von Tilsit war festgelegt worden, dass Preußen große Teile der eigenen Gebiete abgeben musste und hatte hohe Kriegsentschädigungen zu zahlen. Das war eine historische Niederlage für Preußen Damit der stark geschrumpfte Staat überhaupt noch weiter existieren konnte, mussten Reformen her. Die sind heute als „Preußische Reformen“ bekannt.
Der erste, die die Preußischen Reformen und damit den Modernisierungsprozess in Angriff nahm, war Reichsfreiherr von und zu Stein. Er begann damit, die alte zentralisierte Regierungsorganisation durch Ministerien mit eigenen Fachbereichen zu ersetzen. Ab nun gab es also ein Ministerium für Finanzen, ein Justiz-ministerium, ein Ministerium für äußere und eins für innere Angelegenheiten. An der Spitze der Ministerien standen Minister, die allerdings immer nach dem Prinzip der Kollegialität Entscheidungen treffen mussten. Das heißt: Stand ein Beschluss bevor, musste dieser Beschluss von mehreren gefasst und ggf. darüber abgestimmt werden. Das alte königliche Kabinett mit den königlichen Beratern gab es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr. Schon das war revolutionär. Aber von Stein nahm noch weitere Bereiche in Angriff. Er schaffte die Erbuntertänigkeit besser gestellter Bauern gegenüber den Gutsherren ab und führte die Städteordnung ein. Die sah vor, dass reichere Bürger eine Städteverordnetenversammlung wählen sollten die dann den Bürgermeister und andere Verantwortliche kontrollieren sollte. Damit wurden Bürgern mehr Rechte eingeräumt.
Und auch eine Heeresreform arbeitete von Stein zusammen mit anderen aus. Die sah vor, dass die militärische Ausbildung humaner gestaltet werden sollte und das Heer verjüngt werden sollte. Außerdem sollten auch Nichtadlige die Möglichkeit bekommen, Offizier zu werden. Später wurde auch die allgemeine Wehrpflicht eingeführt.
Von Stein musste schon nach einem Jahr gehen, die Reformen wurden allerdings weiterhin durchgesetzt – von seinem Nachfolger Karl August Fürst von Hardenberg. Zusammen mit Humboldt modernisierte er beispielsweise das Bildungssystem. Fortan sollte es ein System mit Elementarschule, Gymnasium und Universität geben. Kennt ihr irgendwoher? Richtig, das existiert bis heute.
Ebenfalls wichtige Reformen waren das Judenedikt, wodurch die Juden rechtlich weitgehend gleichgestellt wurden und die neu eingeführte Gewerbefreiheit. Die mittelalterlichen Zünfte wurden dadurch zwar nicht abgeschafft, die Mitgliedschaft war aber jetzt freiwillig. Um ein Gewerbe auszuüben brauchte es in den meisten Berufen nun nur noch einen Gewerbeschein.
Modernere Verwaltung durch Ministerien, Gewerbefreiheit, Wehrpflicht und vor allem das Bildungssystem. Viele der Reformen, die in Preußen eingeführt wurden, haben bis heute für uns Relevanz. Für Preußen waren die Reformen fast überlebenswichtig. Zum einen musste man nach der historischen Niederlage das Heer modernisieren, zum anderen musste man die Bevölkerung hinter sich bringen und von eine Revolution von unten zu verhindern. Da erschienen Reformen von oben geradezu geeignet. Und tatsächlich sollten diese Reformen Preußen dazu verhelfen, die eigene Macht extrem auszuweiten.
Am Ende des Videos verlinkten Videos Rheinbund - Napoleon Bonaparte (Napoleon I.)