Rheinbund

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In diesem Video wird der Rheinbund erklärt.

Die Gründung hatte ganz verheerende Folgen für einige Staaten, die dem Rheinbund beigetreten waren. Napoleon wollte in den Rheinbund-Staaten alles umstrukturieren. Ob ihm das gelungen ist, erfahrt ihr bei ENJOY HISTORY!

Die Gründung des Rheinbunds war Napoleon Bonapartes geschickter Schachzug, um das Heilige Römische Reich zu zerschlagen. Dessen Zerfall hatte sich vorher schon angekündigt – Napoleons Rheinbund sorgte aber schlussendlich dafür, dass es zerfiel. Napoleon Bonaparte konnte 16 deutsche Fürsten dazu bringen, Vertreter zur Unterzeichnung der Rheinbundakte am 12. und am 16. Juli 1806 zu senden. Diese sah vor, dass sich die Staaten vom Heiligen Römischen Reich lösten um sich anschließend in einer Konföderation mit Frankreich zusammenzuschließen – auch im militärischen Sinne: Sie bildeten mit Frankreich eine Allianz. Kurz zur Erklärung: Indem sie eine Konföderation mit Frankreich eingingen, blieben die Staaten weitgehend selbstständig, schlossen sich mit dem Rheinbund allerdings zu einer Art Dachverband zusammen, sodass sie nach außen geschlossen auftraten. In den folgenden zwei Jahren kamen weitere 20 Staaten hinzu, insbesondere kleinere Staaten. Die größten, also Österreich und Preußen und ein paar weitere blieben allerdings außen vor und schlossen sich dem nicht an.
Im Rheinbund setzte Napoleon Bonaparte weitreichende Reformen durch: So wurde zum Beispiel die Verwaltung vieler Staaten radikal verändert. Das alte feudalistische System sollte abgeschafft werden, der Einfluss von bisher mächtigen Institutionen wie der Kirche verringert werden. Die Lösung schien die Errichtung sogenannter Zentralstaaten zu sein, also Staaten die von einer Stelle aus organisiert und beaufsichtigt wurden. Neben der neuen Organisation ersetzte man auch viele königliche Berater durch Minister und sicherte den Einfluss von Frankreich auf die Rheinbundstaaten langfristig.

Auch in der Justiz änderte sich einiges: In Teilen wurde der Code Civil eingeführt. Außerdem nahm man Kirche und Adel einige zuvor rechtlich zugesicherte Privilegien. Und sie verloren nicht nur Privilegien, sie durften sogar durch die Finanzreformen noch Steuern zahlen. Vorher waren sie davon ausgenommen, doch da die Staaten viel mehr Geld ausgaben als sie hatten, mussten neue Geldquellen her.
In Sachen Bildung beschränkten sich die Reformen im Prinzip darauf, dass man insgesamt mehr Bildungseinrichtungen besser förderte – auch um der Kirche den Einfluss auf dem Gebiet zu nehmen.
Klingt alles nach Fortschritt, trotzdem waren einige Teile der Bevölkerung unzufrieden, denn Mitbestimmung bei wichtigen Entscheidungen schwand für viele Staaten mit der Zeit. Mit Napoleons Russlandfeldzug 1812 fing der Rheinbund allerdings an, auseinanderzufallen. Frankreich verlor durch die hohen Verluste den Rückhalt im Volk. Dazu kam 1813, dass Österreich und seine Verbündete sich vornahmen, durch Kriege die alte Ordnung wieder herzustellen. Am Ende war der Rheinbund also nichts weiter als eine Übergangsphase vom Heiligen Römischen Reich zum Deutschen Bund 1815. Trotzdem erlebten die Menschen in dieser Zeit einiges an Veränderungen.

Am Ende des Videos verlinkten Videos Die Franzosenzeit im Rheinland - um 1800! - Napoleon Bonaparte (Napoleon I.)