Literarische Termini
Inhaltsverzeichnis
Stilmittel | Erklärung | Beschreibung | Beispiel |
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lyrisches Ich |
Das lyrische Subjekt teilt sein Verhältnis zum Gegenstand des Gedichts mit. Manchmal ist es hinter bzw. in anderen Personen oder Ereignissen versteckt und dennoch sehr präsent, indem es emotional Stellung bezieht und das Geschehen wertet. |
Lyrisches Subjekt, spricht sich über sein Verhältnis zur Welt aus. |
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literarische Mittel | |||
Allegorie |
Der bildliche Ausdruck der einen abstrakten Begriff oder komplexen Sachverhalt durch ein verstandesmäßig fassbares Bild (oder Bildfolge) veranschaulicht. Die Allegorie erfolgt oft als Personifikation. |
Idee in Bild übertragen |
"Gott Amor" für Gerechtigkeit |
Metapher |
Sprachliches Bild, mit dessen Hilfe ein sprachlicher Ausdruck für einen Gegenstand oder einen Sachverhalt auf einen anderen übertragen wird. Es entsteht auf der Grundlage eines Vergleiches, jedoch ohne Vergleichswort. |
übertragende Wortbedeutung |
"Das Feuer der Liebe." "Ihr schneeweißes Haar." "Das Eis zwischen ihnen war gebrochen." |
Lautmalerei |
Sprachliches Bild, durch dessen Laute die Aufmerksamkeit des Lesers geweckt werden. |
Verbildlichung durch typische Laute |
"peng" "platsch" |
Symbole |
Ein bildhaftes Zeichen für einen geistigen Zusammenhang. |
Zeichen |
Taube |
Vergleich |
Zwei Dinge werden miteinander, durch den Partikel "wie" verglichen. |
Vergleich durch "wie" |
"Sie ist schön, wie ein Löwe." |
rhetorische Mittel | |||
Anapher |
Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang von aufeinander folgenden Versen bzw. Sätzen. |
Wiederholung am Anfang |
"Das Wasser rauscht, |
Antithese |
Überkreuzstellung von einander entsprechenden Satzgliedern zur Verdeutlichung einer Antithese. |
Verbindung gegensätzlicher Begriffe in einem Zusammenhang |
"Morgen ist das Tod, im Winter ist es kalt." |
Asyndeton |
Gleichgeordnete Satzglieder stehen ohne Konjunktion nebeneinander. |
Un-Verbundenheit | "Das Schiff geht in Neapel, Genua, Barcelona, Lissabon vor Anker." |
Chiasmus |
Gleiche Satzteile oder gleiche Wörter stehen sich kreuzweise gegenüber, wobei diese Elemente in jeweils umgekehrter Reihenfolge nach dem umarmenden Reim (abba) angeordnet werden. Der Chiasmus verstärkt oft eine Antithese. |
Entgegenstellung |
"Ich weiß nicht, was ich will, (Goethe) |
Ellipse |
Das Weglassen von Satzteilen, die zum Verständnis des Inhaltes nicht zwingend erforderlich sind. |
Auslassung eines Satzteiles |
"Je früher [du zum Arzt gehst], |
Enjambement |
Ist ein Mittel der Vers- und Zeilenbindung, bei dem ein Satz ohne einen syntaktischen Einschnitt über das Ende einer Zeile in die neue Zeile oder sogar in eine neue Strophe hinein reicht. |
Zeilensprung | "Der Mond von einem Wolkenhügelsah kläglich aus dem Duft hervor," (Goethe) |
Enumeration |
Eine Aneinanderreihung von gleichen Wortarten. |
Aufzählung | "Er ist alt, grimmig und gebrechlich." |
Epipher |
Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Ende von aufeinander folgenden Versen bzw. Sätzen. |
Wiederholung am Ende | "Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit. |
Euphemismus |
Beschönigende Umschreibung eines negativen Sachverhalts. |
Beschönigung |
"Heimgang" für Mülldeponie |
Hyperbel |
Bewusste, ins Unglaubwürdige gesteigerte Übertreibung. |
Übertreibung |
"Ich küsste sie tausendmal." "Ein Meer von Tränen." |
Inversion |
Abweichen von der Normreihenfolge der Satzglieder zur Betonung. |
Veränderung der Satzstellung | "Von dir hätte ich das nicht gedacht." |
Ironie |
Unwahre Behauptung, die gemeintes Gegenteil erkennen lässt. |
Man sagt das Gegenteil von dem, was man meint. | "Heute ist wieder mal mein Glückstag!" |
Klimax | Eine sich steigernde Reihe von Worten, zum stärksten Ausdruck. | Steigerung |
"Freundschaft - Liebe - Hochzeit" "Ich kam, sah und siegte." |
Litotes |
Ein Begriff wird durch Verneinung des Gegenteils hervorgehoben. |
untertriebene Ausdrucksweise |
"Er war nicht gerade ein Held." "nicht schlecht" |
Oxymoron |
Verbindung zweier sich logisch ausschließender Begriffe in pointierter Absicht. |
zwei Begriffe, die nicht zueinander passen |
"Bittere Süße" "saßen stehend" |
Paradoxon |
Widersinnig scheinende Behauptung, die auf höhere Wahrheit hinweist. |
Behauptung | "Das Leben ist der Tod, der Tod ist das Leben." |
Parallelismus |
Die selbe Wortreihenfolge (bzw. Abfolge der Satzteile) wird wiederholt. Der Parallelismus verstärkt oft eine Antithese. |
Wiederholung der gleichen syntaktischen Struktur |
"Schnell lief er hin, redete ich wie ein Kind, dachte ich wie ein Kind..." |
pars pro toto |
Ein Teil steht stellvertretend für das Ganze. |
Stellvertretung für ein Wort |
"Pro-Kopf-Einkommen" "unter deutschen Dächern" |
Periphrase |
Umschreibung eines Wortes durch mehrere Wörter. |
Umschreibung | "der Allmächtige" für Gott |
Personifikation |
Abstrakte Begriffe und leblose Dinge erscheinen als handelnde Person. |
Vermenschlichung |
"Mutter Natur" "lachende Sonne" |
Pleonasmus |
Wiederholung eines charakteristischen Merkmals des Bezugswortes. |
charakteristische Merkmalswiederholung |
"blaues Wasser" "grünes Gras" |
Polysyndeton |
Gleichartige Satzglieder werden jedes mal durch eine Konjunktion verbunden. |
Viel-Verbundenheit | "Er redete und erklärte und entschuldigte sich und fand kein Ende." |
rhetorische Frage |
Frage, auf die keine Antwort erwartet wird. |
Frage ohne Antwort | "Stimmt das wirklich?" |
Synekdote |
Ein Wort bezeichnet den gesamten Begriff. |
Teil steht für Ganzes | "Klinge" für Schwert |
Wiederholung | Steigerung der Eindringlichkeit durch Wiederholung | Wiederholung | Das Haus ist groß, das Haus ist schön. |