Ende 2014 kauft Facebook für eine nicht nachvollziehbare Summe Whatsapp. WhatsApp ist heute immer noch der quasi Standard für Kommunikation ohne Kosten am Smartphone, jedoch haben seit einiger Zeit die WhatsApp Gründer Facebook verlassen. Ich habe gerade eine über 50-tätige WhatApp Abstinenz hinter mir.
Ich war ein extremer WhatsApp Nutzer, bis ich plötzlich kein eigenes Smartphone benutzen konnte. Meine Erfahrungen ohne WhatsApp möchte ich euch hier gerne präsentieren. Es war wirklich teilweise nicht einfach in meiner WhatApp Abstinenz Zeit.
Ich habe schon öfters im Fernseher Berichte gesehen mit Experimenten, die zeigen sollen, wie man auf WhatsApp eine bestimmte Zeit lang verzichtet. Dieses Experiment habe ich unfreiwillig nun eine stolze Zeit ausgehalten. Über 50 Tage musste ich warten, bis ich wieder ein eigenes Smartphone hatte. Es war jedoch, nicht nur eine WhatApp Abstinenz, sondern eine Abstinenz vom eigenen Smartphone.
INHALTSVERZEICHNIS
Digitales Wohlbefinden stärkt die Achtsamkeit
Sowohl Apples iOS als auch Android sind dabei Funktionen in ihre zukünftigen mobilen Betriebssysteme einzubauen, die das digitale Wohlbefinden fördern sollen. Diese Funktion soll helfen, mehr Zeit im realen Leben zu verbringen anstatt zu viel Zeit in der virtuellen bzw. digitalen Welten auf Smartphones und Tablets zu vergeuden.
Mein neues Telefon hat mit dem letzten Update auf Android 9 bereits diese Funktion und ich werde mich damit weiter auseinander setzen.
WhatsApp ist eine Sucht – WhatApp Abstinenz
Eine Sucht erkennt man daran, das man nicht ohne kann. Whatsapp ist ja eigentlich anfänglich nur eine App von sehr vielen für die Kommunikation via Text (Instant Messaging). Sie hat für mich und die halbe Welt die SMS fast überflüssig gemacht. Dabei ist die SMS die einfachste Art der Kurzmitteilung per Telefon. Alledings haben die Netzbetreiber kräftig an den SMS-Versand verdient und hier fand WhatsApp eine Marktlücke.
Ganz auf WhatsApp verzichtet habe ich allerdings nicht. Ich nutzte einfach für gemeinsame Kontakte das Telefon von meiner Frau. Man will andere Menschen ja nicht gerne, um Hilfe bitten und weiß auch selten, wann der richtige Zeitpunkt ist, sie einfach so anzurufen. Dabei hilft einen WhatsApp klasse. Bei der Sendung von Dokumenten und Links ist es ebenfalls im Vorteil gegenüber anderen Kommunikationsmitteln (außer der E-Mail).
Freiwilliger Whatsapp-Verzicht
Zu diesem Thema habe ich ein interessantes Video gefunden. Dort hat ein DJ bewusst auf WhatsApp verzichet. Der WhatsApp-Verweigerer hatte so bereits im Jahr 2016 WhatsApp für 2 Jahre lang ruhen lassen. Somit konnte er sich viel besser auf die Arbeit konzentrieren. Den die ständigen Ablenkungen von Whatsapp Nachrichten und deren Benachrichtigungstöne stören die Konzentration enorm.
Video: Handy-Abstinenz – so gut ist das Leben ohne WhatsApp auf dem YouTube Kanal von münchen.tv
Er selber sagte im Video, er habe viele Kontakte in der ganzen Welt. Somit ist es auch irgendwo anders am Ende der Welt Tag, wo bei uns Nacht ist. Daher bekam er Nachrichten auch zu seiner Schlafenszeit.
Vorteile von einer WhatsApp freie Zeit
Es gibt nicht nur Nachteile, wenn man WhatsApp nicht verwenden kann. Es gibt auch eine Reihe von Vorteilen:
- Konzentration auf die Arbeit
- Fokussierung auf eine Sache
- Begehrlichkeit, da man nicht so leicht wie die Masse erreichbar ist
Es gibt sicherlich noch ein paar weitere Vorteile, aber diese kommen mir in den ersten Moment in den Sinn.
Gewohnheiten ändern sich nicht
Die Gewohnheiten von Menschen lassen sich kaum bis gar nicht ändern. Dies habe ich besonders bei folgenden Situation gelernt:
Ich habe mehreren Personen gesagt, sie sollten mich bitte erst per WhatsApp kontaktieren. Kaum haben sie dies befolgt und Monate oder Jahre gemacht, haben sie sich daran gewöhnt. Dies war für sie und mich die beste Art der Kommunikation. Obwohl ich diese Menschen darauf hingewiesen habe, dass ich kein WhatsApp aktuell verwende, schickten sie mir trotzdem Nachrichten und Bilder.
Für einen Nerd wie mich ist es ja klar, wenn man nach dem Senden einer Nachricht in WhatsaApp neben der Nachricht nur ein Häckchen sieht, dann kam die Nachricht nicht an dem Empfänger an. Wenn dieses eine Häckchen schon fehlt, dann hat man aktuell keine Internetverbindung. Dies ist jedoch, nicht für jedermann sofort ersichtlich und dann kommt es zu Kommunikationsproblemen.
T9 ansatt Swypen
Welche Möglichkeit der Kommunikation hatte ich auf meinen alten Feature-Phone von Samsung? In erster Linie nutze ich das Gerät zum Telefonieren.
Ich habe praktisch kaum Nachrichten per SMS versendet, weil ein altes Telefon ohne die leichte Möglichkeit für das Drücken für Satzzeichen für mich immer noch sehr ungewohnt war und ist. Ihr habt richtig gelesen, es gibt Telefone, wo es noch physische Tasten gibt, die man drücken muss und der Monitor zeigt das Bild und nur das Bild. Heute in den Smartphone-Zeit nennt man diese Mobiltelefone Feature-Phone.
Die Bedienung von einem Telefon ohne Touchscreen fällt einen zunächst auch wirklich seltsam vor. Erst Recht wenn man sich an viele kleine Anpassungsmöglichkeit an seinen Smartphone gewöhnt hat,
T9 war früher modern
T9 steht für Text auf 9 Tasten. Damit konnte man früher schneller eine SMS schreiben. Heute gibt es ja zahllose Tastatur-Apps, die mittlerweile Emojis, Smileys und verschiedene Sprachen anbieten. Hier gibt es auch verschiedene Eingabetechniken, wie das Swypen.
Als Swypen bezeichnet man die Eingabetechnik, bei der man von Buchstabe zu Buchstabe ohne den Finger abzusetzen ein Wort eingeben kann.
Telefonieren mit WhatsApp Call
Die Roaming Gebühr wurde in der EU abgeschafft und seitdem telefoniert man ohne Ende über Landesgrenzen hinweg. Wenn man allerdings mit jemanden aus dem Nicht-EU Ausland telefonieren möchte oder nur irgendwie kommunizieren möchte, greift man meistens zu WhatsApp. Diese Option fehlte mir natürlich sehr und dies genau zur wichtigsten Urlaubszeit.
Alternativen zu WhatsApp
In anderen Ländern mag man Viber und WeChat benutzen, aber hier kennt kaum jemanden Threema oder Telegram. Als Alternative lohnt sich auch Skype an. Bei Apple Geräte kann man deren eigenen Messenger nutzen und auch Google versucht ständig für Android eigene Messenger Dienste zu etablieren. Aktuell gibt es neben Hangout, Allo und Duo als Kommunikationsapps.
Ich habe mir wieder die App Telegram runtergeladen und schaue mal, ob man diesen Messenger auch nutzen kann. Dieser hatte viele Gemeinsamkeiten mit WhatsApp, jedoch eine Reihe von eigenen Funktionen, die es oft zuerst dort gab.
WhatsApp gegenüber den Facebook Messenger
Facebook hat ja eigentlich schon einen eigenen Messenger bzw. die Möglichkeit im Browser mit Freunden zu chatten. Im Vergleich zu WhatsApp ist es aber viel umständlicher. Ich mag die App vom Facebook Messenger gar nicht. Zuerst wurde die App ausgegliedert in eine eigene App und dann konnte man den Messenger nicht mal im mobilen Browser benutzen.
Dafür fand ich aber eine clevere Lösung: Es gibt eine einfachere Browser Oberfläche für langsame Internetverbindung von Facebook und dort kann man den Messenger noch heute nutzen. Dafür braucht man weder die Facebook noch die Facebook Messenger App installiert zu haben. Die URL lautet: https://mbasic.facebook.com/messages/ und auf dieser Basic Form funktioniert auch der Messenger. Es gibt sicherlich auch eine Messenger Lite Version als App, aber die will ich ebenfalls nicht extra installieren.
WhatsApp Web
Seit einige Zeit gibt es auch eine Oberfläche für den PC, wo man WhatsApp nutzen kann. Es nennt sich WhatsApp Web und ist sehr praktisch.
Man scannt einen Barcode auf seinen Rechner mit seinem WhatsApp Programm und kann so bequem über den Laptop oder PC Nachrichten schreiben und Dateien versenden.
Dies funktioniert aber gar nicht, wenn man kein WhatsApp auf einem Mobiltelefon benutzen kann. Dies ist nämlich die Voraussetzung für WhatsApp Web. Daher hilft hier auch der Datenschutzfunktion von WhatsApp für die eigene WhatApp Abstinenz.
Wie soll man WhatsApp auf einem fremden Telefon nutzen?
Wenn die Frau, ein Bekannter oder das Kind ein Smartphone hat und kein WhatsApp installiert war, geht dies natürlich einfach. Falls man jedoch das Telefon und somit die zugehörige mobile Telefonnummer mit WhatsApp nutzt, dann gibt es bei Android momentan nicht so einfache Lösungen, zumindest war dies bei Android Version 6 der Fall. Pro Gerät und Telefonnummer hat man nur ein WhatsApp Konto zu Verfügung. Auch ein neuer Nutzer bzw. ein Gastnutzer in Android löste das Problem nicht.
Zukunft von WhatsApp
Vor WhatsApp hatte ich ICQ, den MSN Messenger oder Yahoo Messenger für die Kommunikation via Internet genutzt, diese Dienste sind aber alle gestorben, obwohl ich schon damals Software genutzt hatte, die möglichst alle verschiedenen Plattformen unterstützten.
Aktuell gibt es sogar Möglichkeiten mit WhatsApp Geld zu verdienen, darüber hatte ich bereits im Dezember 2016 in Mit dem Smartphone Geld verdienen hier im Lernblog berichtet.
Werbung in WhatsApp ab 2019
Übrigens hat Facebook angekündigt, in dem Status-Bereich von WhatsApp ab dem Jahr 2019 Werbung schalten zu wollen. Aktuell nutzen dieses Feature von WhatsApp nicht viele Nutzer, jedoch wird sich Facebook anstrengen, um die Nutzerzahlen von den Statusmeldungen zu erhöhen. Ich probiere nun auch wieder Telegram, Skype und Viber aus, um unabhängiger von WhatsApp zu sein.
Wie denkt ihr über die Zukunft von WhatsApp und hattet ihr bereits eine WhatApp Abstinenz hinter euch oder seid mittendrin? Wir freuen uns über eure Erfahrungen in den Kommentaren.