Heute, am 28.01.2013 findet an einem Gymnasium im Rheinland ein Berufsbildungsabend für Schülerinnen und Schüler statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Schule selbst in Zusammenarbeit mit einem kleinen Verein (Inuba e.V.), der sich zum Ziel gesetzt hat, jungen Menschen bei der Berufswahl und Bewerbung zu unterstützten. Der Verein selbst besteht aus ebenfalls jungen Menschen, die erst kürzlich diese Erfahrungen gemacht haben.
Statt diesen Abend theoretisch zu gestalten, haben die Organisatoren Berufstätige eingeladen, die ein wenig aus ihrem Werdegang erzählen sollen. In diesem Zuge wurde auch ich gebeten, doch mit meinen motivierenden Darbietungen die Jugend ein wenig zu motivieren. Ich teile mir dabei meine 2x eine Stunde mit einer ehemaligen Studienkollegin von der T-Systems.
Wir werden über Schule, Ausbildung, Studium, Berufswahl und Werdegang berichten. Ich bin froh, dass ich mit meiner ehemaligen Studienkollegin vortragen darf, da sie sicherlich einen “makelloseren„ Lebenslauf als ich vorweisen kann. Ich gehe davon aus, dass sie weniger Probleme in der Schule hatte als ich.
Ich möchte den Jugendlichen gerne mit meinem Leben aufzeigen, dass eine gute Ausbildung nicht nur den wenigen sehr intelligenten Menschen vorbehalten ist, sondern auch denen, die unermüdlich und hart arbeiten. Und das beste Beispiel hierfür bin ich.
Auch möchte ich ihnen ein wenig mehr Selbstbewusstsein einflößen, indem ich ihnen von meinen Selbstzweifeln berichte. Ich hatte stets Zweifel, ob ich die 10. Klasse des Gymnasiums überhaupt schaffe. Wenn dies der Fall gewesen wäre, hätte ich eine Ausbildung als Koch angefangen. Auch mit einem Zeugnisdurchschnitt von 2,8 waren meine Zweifel noch so groß, dass ich in der 12. Klasse abgehen (damals noch Abitur in der 13) und eine Ausbildung als Bankkaufmann machen wollte.
Auch mit dem Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife wollte ich immer noch eine Lehre in der Bank machen. Zwei Einladungen hatte ich hierfür erhalten: Eine von der Sparkasse und eine von der Deutsche Bank. Den Eignungstest bei der Sparkasse habe ich versemmelt. Erst hiernach beschloss ich, zu studieren. Den Test bei der Deutsche Bank sagte ich daraufhin ab und meldete mich für ein BWL-Studium an der ZVS an.
Eine Ausbildung wäre sicherlich eine gute Entscheidung gewesen. Ich entschied mich letztendlich für ein Studium. Die Entscheidung habe ich nie bereut. Jugendlichen heute gebe ich den Rat, soweit wie möglich die Grenzen auszureizen. Wenn dies ein Studium wird, ok. Wenn eine Ausbildung auch ok. Hauptsache man hat immer sein Bestes gegeben.