Betrug mit dem Video-Ident-Verfahren bei der Online-Jobsuche

Das Video-Ident-Verfahren ist eine moderne Form der Personenkontrolle. Wenn man ein Bankkonto eröffnet oder einen Mobilfunkvertrag abschließt, kann man dieses Verfahren wählen. In diesen Artikel berichte ich, wie ein Video-Ident-Verfahren abläuft. Außerdem erläutere ich, wie genau Kriminelle den Betrug mit dem Video-Ident-Verfahren vollführen bei Bewerbungen von Online Stellenanzeigen.

Was ist das Video-Ident-Verfahren?

Durch das Video-Ident-Verfahren kann man sich online per Video-Chat verifizieren. Es ist also daher ein komfortables Verfahren zur Online-Identifikation per Video-Chat.

Für diesen Identifizierungs-Prozess gibt es aktuell mindestens vier Anwendungsbeispiele, wo diese Art von Identifizierung angeboten sind und für den Anwender notwendig sind:

  • Eröffnung von einem neuen Bankkonto
  • Mobilfunk-Vertrag online abschließen
  • Finanzprodukte online beantragen
  • Online-Bestellung von manchen FSK18-Titeln
Betrug mit dem Video-Ident-Verfahren

Betrug mit dem Video-Ident-Verfahren Bildquelle: Pixabay User :Aksa2011

Das Verfahren wurde bereits 2014. Somit ist das Video-Ident-Verfahren eine sehr bequeme Alternative zum Post-Ident-Verfahren. Hier muss man zur Post gehen, um sich zu identifizieren. Man munkelt das Video-Ident-Verfahren könnte sogar eines Tages das Post-Ident-Verfahren ablösen. Dies sind die ersten Meldungen über einen Betrug mit dem Video-Ident-Verfahren.

Wie läuft das Video-Ident-Verfahren ab?

Man braucht für das Video-Ident-Verfahren ein Gerät mit einer Webcam, also einen PC oder Notebook. Es geht natürlich auch ein modernes Smartphone oder Tablet mit einer Kamera. Außerdem braucht man natürlich eine gute und somit stabile Internet-Verbindung. Der Personalausweis oder Reisepass muss für dieses Verfahren ebenfalls mindestens 3 Monate gültig sein und zur Hand lieben. Es wird empfohlen beim Browser die neusten Updates installiert zu haben für ein erfolgreiches Video-Ident-Verfahren.

Missbrauch beim Video-Ident-Verfahren

Missbrauch beim Video-Ident-Verfahren Bildquelle: Pixabay User:mohamed_hassan

Ein externes Unternehmen führt meistens das Video-Ident-Verfahren mit ihnen durch. Durch einen Link in einer E-Mail erhält man den Zugang zu einer sicheren Website, wo das Identifikationsverfahren mit einem Mensch mit dem man per Video-Chat verbunden ist abläuft. Dieser sagt einen alle Schritte. Er muss beim Ausweis sowohl die Vorderseite als auch Rückseite sehen und es muss leserlich sein, also sollte man eine passable Kamera und für gute Lichtverhältnisse sorgen. Wenn dies alles klappt, ist die Identität erfolgreich bestätigt worden.

Es kann auch vorkommen, das man zur weiteren Identifikation eine TAN per SMS oder E-Mail erhält. TAN steht für Transaktionsnummer, diese ist eine zufällig generierte Zahl, die nur der Empfänger sehen kann und beim System eingeben muss.

Betrug mit dem Video-Ident-Verfahren bei Stellenausschreibungen

Mir ist nicht bekannt, das man sich bei einer Stellenausschreibung online per Video-Ident-Verfahren identifizieren muss. Betrüger haben jedoch dieses System für sich genutzt, um bspw. für Geldwäsche mit einer falschen Identität Bankgeschäfte machen zu können.

Leider haben Internetbetrüger das Video-Ident-Verfahren als neues Mittel für ihre Betrügereien entdeckt. Wenn man sich also auf eine Stellenanzeige online bewirbt und dabei ein Foto vom Personalausweis per E-Mail schicken, soll sollte skeptisch sein. Wenn es danach noch zu einen Videochat kommt, wo man „ähnlich“ wie im Video-Ident-Verfahren seine Identität prüfen muss, dann erst Recht. Der Betrug mit dem Video-Ident-Verfahren ist nicht immer leicht zu durchschauen.

Aber der Reihe nach. Diese Warnung vor Internetbetrügern kommt derzeit vom Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen. Das LKA weist momentan darauf hin, das Kriminelle dieses moderne Verfahren der Identifikation für sich entdeckt haben. Mit dem geklauten Identifikationsnachweisen von ahnungslosen Jobsuchenden richten sich die Kriminellen ein Bankkonto zur Geldwäsche ein.

Wie gehen die Kriminellen vor?

Die Kriminellen erstellen am Anfang eine gefälschte Stellenanzeige auf den Jobportalen im Web. Dabei werden die Namen von bekannten und großen Unternehmen wie Siemens missbraucht.

Ganze Bewerbungsseiten werden online gestellt, die echten Jobseiten der Firmen mit Design und  Domainnamen (Adresse) ähneln.

Damit der Betrug nicht auffällt und man sich als Betrüger glaubwürdiger macht, wird man nach dem Absenden von seiner Bewerbung beim Erstkontakt sogar auf die Seite vom echten Unternehmen weitergeleitet. Dann gelangt man sogar auf die Seite von dem Unternehmen, wo man denkt sich in Wirklichkeit beworben zu haben, wobei man auf eine gefälschte Stellenanzeige reingefallen ist.

Was verlangen die Kriminellen bei dieser Jobbewerbung?

Die Online Betrüger verlangen eine Reihe vion Date und Unterlagen von ihren Opfern. Die Täter fordern von allen Bewerbern auf ihren falschen Jobangeboten:

  • beiseitige Fotos des Personalausweises
  • Lebenslauf (CV) mit Foto
  • weitere Bewerbungsunterlagen wie  Qualifikationsnachweise
  • Ein Selfie mit dem Personalausweis in der Hand
  • teilweise sogar die eignenen Bankdaten

Mit diesen ganzen Daten können Kriminelle gut gebrauchen für ihre Betrusgzwecke. So können sie sich mit ihrer Identität online auftreten. Dadurch erhalten sie gegenüber Instituten eine gute Möglichkeit eine gefälschte Identität als ihre Eigene auszugeben.

Neue Phishing Methode für den Datenklau

Neue Phishing Methode für den Datenklau Bildquelle: Pixabay User: Tumisu

Die Betrüger fälschen bei der weiteren Kommunikation die angezeigte E-Mail E-Mail-Adresse und daher sind sie für die Opfer leider glaubwürdiger. Die Opfer sind bei ihrer Hoffnung auf ein Vorstellungsgespräch oft zu leichtsinnig mit der Herausgabe ihrer Daten und Unterlagen.

Die ist eine neue Art von Phishing. Als Phishing wird der Versuch von Datenklau, genauer gesagt persönlichen Daten von einem Internet Benutzers zwecks Identitätsdiebstahl genannt. Dies geschieht durch gefälschte Webseiten, E-Mails, Kurznachrichten (SMS) oder Instant-Messaging  Diensten (Whatsapp, Viber, Skype …).  Bereits vor den modernen Kommunikationsmitteln wie E-Mail war dieser Betrug schon unter dem Begriff  Social Engineering bekant.

Worauf sollte man daher achten beim Online Stellengesuch?

Diese ganze Datenfülle verlangt in der Regel kein Arbeitgeber. Solange es nicht zu einen Vorstellungstermin kommt, benötigen Bewerber eigentlich nie ein Selfie mit Personalausweis in der Hand. Bankdaten gibt man frühestens nach bzw. beim Unterschreiben eines Arbeitsvertrages preis. Über E-Mail werden keine Personalausweis-Aufnahmen an seriöse Arbeitgeber geschickt.

Falls man der Meinung ist an jemand Unbekanntes seine Daten wegen einer möglicherweise gefälschten Stellenanzeige geschickt zu haben sollte man Anzeige erstatten. Bei der örtlichen Polizei kann man die Anzeige erstatten, rät das LKA Niedersachsen. Es ist davon auszugehen, das sich die potentiellen Täter ihre Daten früher oder später für ihre Zwecke missbrauchen werden.

Ich rate euch von solchen Betrügern bzw. solchen Meldungen NICHT fertig machen zu lassen. Lest euch meine 5 Tipps für deine Karriere durch und gibt die Hoffnung nach einem guten neuen Job niemals auf.

Quelle vom Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen

Dazu habe ich für euch Original Quelle zu diesen Informationen gefunden. Das Landeskriminalamt Niedersachsen bietet mit Polizei-Pravention.de einen Ratgeber bei Internetkriminalität (Cybercrime). In der Meldung „Vorsicht bei Online-Jobsuche mit Video-Ident-Verfahren“ vom 24. Juli 2018 wird über diese neue Betrubsmasche geschrieben.

Wie Ihre Daten gehackt werden können hatte Ali im Oktober 2013 bereits hier im Lernblog geschrieben.

Habt ihr schon Erfahrungen mit Online Betrüger gemacht und was würdet ihr anderen Nutzern raten? Wir freuen uns über jeden Kommentar über eure Erfahrungen mit Internetkriminalität.

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