Ich wurde heute am Frühen morgen von Google auf eine sehr interessante und vorbildhafte Frau aufmerksam gemacht. Sie hieß Dr. Virginia Apgar. Sie würde heute am 7. Juni 2018 109 Jahre alt werden. In diesen Artikel befasse ich mich über ihr Leben und ihre Hingabe zur Medizin und ihren Willen als Frau zu dieser Zeit es an die Spitze schaffen.
INHALTSVERZEICHNIS
Trotz 100 Operationen waren Berufsaussichten für Frauen schlecht
1929 hatte sie mit 20 Jahren ihr Studium begonnen. 1933 legte Virginia Apgar an der Columbia University College of Physicians and Surgeons ihr Examen ab. Damit gehörte sie zu einer extremen Minderheit an. 1933 war es sehr ungewöhnlich als Frau an dieser Universität einen Abschluss abzulegen. 1933 war übrigens auch die Machtergreifung von Adolf Hitler in Deutschland.
Man erkannte schnell ihre chirurgische Begabung. Sie hatte in 2 Jahren mehrere hundert Operationen erfolgreich durchgeführt. Zu dieser Zeit hatte sie einen Mentor. Er hieß Allen Oldfather Whipple. Von der Chirurgie wurde ihr von ihm damals allerdings abgeraten. Es gab keine Frau, die damals von der Chirurgie leben konnte. Das galt für Assistentinnen, wie Frau Apgar.
„Frauen wollen nicht von einer Chirurgin operiert werden. Nur Gott weiß, weshalb.“
Apgars Weg in der Anästhesiologie
Ihr Mentor Whipple hatte einen Rat für Frau Apgar. Sie solle in den Fachbereich Anästhesiologie wechseln. Man benötigte für komplizierte und langwierige Eingriffe gut ausgebildete Spezialisten wie sie.
Als Anästhesie bezeichnet man in der Medizin einen Zustand der Empfindungslosigkeit zum Zweck einer operativen oder diagnostischen Maßnahme. Wir kennen es heute beim Zahnarzt und anderen operativen Vorgängen.
1938 wurde als erste Leiterin der Anästhesieabteilung der Columbia University. Später verlor sie allerdings ihre Stellung nach einem Umbau, jedoch wurde sie dafür gut entschädigt.
Als erste Professorin für Anästhesiologie wurde Dr. Virginia Apgar von der Columbina University ernannt. Damit war sie zeitgleich auch die erste Professorin für Anästhesiologie in der USA. Dies fand 1949 statt. 4 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges.
Dr. Virginia Apgar – Retterin vieler Babys und Apgar-Score
Kommen wir nun zu der wichtigsten Heldentat von Dr. Virginia Apgar. Sie sammelte in den Jahren in der Anästhesie und Geburtshilfe viele Erfahrungen. Dabei stellte Apgar fest, dass man sehr viel neugeborenes Leben retten kann. Man muss dafür sofort nach einer Geburt das Neugeborene untersuchen und behandeln.
Man mag es kaum glauben, aber damals wurden Neugeborene von den unerfahrensten Mitgliedern im Geburtshilfe Team betreut.
Neonatologie und Apgar-Score
Als Neonatologie bezeichnet man die Lehre der Pathologie und Physiologie von neugeborenen Leben. Dabei meint man meistens menschliches Leben. Dies ist also ein Zweig der angewandten Kinderheilkunde.
Der Apgar-Score wird auch als Apgar-Index bzw. Asphyxie-Index genannt. Er wurde nach Dr. Virgina Apgar benannt. Es handelt sich um ein Punkteschema. Damit lässt sich der klinische Zustand von Neugeborenen standardisiert beurteilen.
Das Punkteschema enthält eine Beurteilung in der ersten Minute, den ersten fünf und den ersten zehn Minuten nach der Geburt. Dabei wird die Anpassung an das Leben außerhalb der Gebärmutter beurteilt. 1952 wurde dieses Punkteschema von Dr. Virgina Apgar bei einer Jahrestagung der US-amerikanischen Anästhesisten vorgestellt und später nach ihr benannt.
Der Effekt von Reanimationsmaßnahmen bei Neugeborenen wurde dort ebenfalls beschrieben.
Fazit
Ohne ihre Durchsetzungskraft in einer Welt, wo fast nur Männer studieren und Medizinabteilungen leiten hatte es Dr. Virginia Apgar geschafft, was vor ihr keiner Frau gelungen ist. Sie hatte es geschafft ein Verfahren zu Entwickeln, welches tausende Babys davor bewarte in ihren ersten Stunden und Tagen ihres extrem jungen Lebens vor dem Tod zu bewahren. Ich kriege beim Schreiben von diesem Artikel eine Gänsehaut. Ein Baby zu retten bedeutet oft viele Nachkommen. Großes Respekt an Frau Dr. Virginia Apgar. Ich denke sie ist für viele Menschen weltweit, die in der Geburtshilfe arbeiten ein sehr großes Vorbild.
Ihr Vorname Virginia erinnert mich an ein tragisches Ereignis von April 2007 an der Virginia Tech Hochschule. Ich hatte damals zwei Artikel dazu verfasst. Liviu Librescu warer tragischer Held beim Amoklauf an der Virginia Tech 2007.
Dr. Virginia Apgar starb am 7. August 1974 in New York City. Es gibt aktuell 4 Bücher über von und über Frau Apgar.*
Quellen: Wikipedia
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