Wer die Chance hat, sich beruflich zu verändern, hat in Zeiten der Corona-Pandemie die besten Möglichkeiten dafür. Allerdings stellt sich die Frage nach den Kosten für eine Fortbildung. Mit diversen Förderungen und konkreten Informationen lassen sich interessante Wege entdecken, die der eigenen Karriere nicht schaden.
Mehr denn je ist eine gute Ausbildung, eine gute Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt von Bedeutung. Auf der Suche nach der passenden beruflichen Weiterbildung ist der Bildungsgutschein als nachhaltige Unterstützung für bessere Jobchancen ideal. Ob Kurzarbeit oder arbeitslos: Von der Überlegung sich beruflich weiterzubilden und diese Fortbildung durch eine Förderung finanziell zu erleichtern, sind viele Bundesbürger nicht weit entfernt.
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Förderung von Weiterbildungen
Wer seinen Job verloren hat und nicht tatenlos daheim abwarten möchte, ob sich etwas Neues auftut, der profitiert doppelt von Förderungen. Neben der finanziellen Hilfe ist man durch die Fortbildung in einer ähnlichen Routine wie im bisherigen Job. Auch hilft die Weiterbildung, sich auf die zunehmende Digitalisierung zu konzentrieren und neue Berufsperspektiven in der Buchhaltung zu finden.
Die Bundesagentur für Arbeit bietet für Arbeitssuchende als auch Arbeitnehmern, die wissentlich vor der Beendigung ihres Dienstverhältnisses stehen, ein wichtiger Ansprechpartner. Es geht auch darum, offen zu bleiben für Angebote und sich nicht auf den ersten Blick unverhältnismäßigen Vorschlägen negativ gegenüberzustehen.
Förderungen im Überblick
Die sogenannte Bildungsprämie, der Prämiengutschein, ist für Personen interessant, deren versteuerbares Jahreseinkommen nicht mehr als 20.000 Euro beträgt. Bei einer gemeinsamen Veranlagung liegt die Grenze bei 40.000 Euro. Für die berufliche Weiterbildung gibt es dann eine Förderung von maximal 500 Euro, aber das ist ein für viele Menschen, die sich weiterbilden möchten, bereits ein guter Anreiz, die eigene Komfortzone zu verlassen und sich aktiv um eine Veränderung zu bemühen.
Das Aufstiegsstipendium ist eine Option für Arbeitnehmer, die bereits über eine gewisse Berufserfahrung verfügen. Sie haben ihr Engagement und ein besonderes Talent unter Beweis gestellt, um an einer Hochschule zu studieren. Der demografische Wandel ermöglicht auch eine Förderung wie Jobstarter Connect.
Sinn dieser Förderung ist es, den steigenden Bedarf an Fachkräften zu sichern. Außerdem wird der Übergang ins duale System verbessert, dabei werden bundeseinheitliche Ausbildungsbausteine erprobt.
Der Jobstarter gilt bundesweit und dient ebenso der beruflichen Bildung. Ziel ist es, Jugendliche auf regionaler Ebene mit Ausbildungsplätzen zu versorgen. Es zeigt sich, dass Bildung längst keine Frage des Alters mehr ist, sondern dass man sich schon im eigenen Interesse dem lebenslangen Lernen verschreiben sollte.
Individuelle Förderungen
Das BAföG ist für viele eine sehr sinnvolle Förderung, wenn man eine berufliche Weiterbildung anstrebt. Die finanzielle Leistung wird ab jenem Monat ausbezahlt, an der der Antrag für BAföG gestellt wurde. Wer also eine Ausbildung beginnt, sollte sich bereits im Vorfeld über die Antragstellung und deren Voraussetzungen informieren. Es reicht dazu ein formloser Antrag, der in schriftlicher Form samt Unterschrift bestätigt, dass man BAföG beantragt. Das ist nötig, um die Frist zu wahren. Danach wird der Antrag komplett ausgefüllt und mit den benötigten Dokumenten bzw. weiteren Unterlagen nachgereicht.
Das Meister-BAföG unterstützt bei der Förderung einer beruflichen Fortbildung, unabhängig jedoch von der Form der Durchführung. Interessant wird das Aufstiegs-BAföG für über 700 Fortbildungsabschlüsse. Vom Meister, Betriebswirt, Techniker bis hin zum Fachwirt oder Erzieher gilt dieses Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz, kurz AFBG genannt, als ideale Vorbereitung auf einen der vielzähligen Abschlüsse einer beruflichen Fortbildung. Zu beachten gilt, dass der angestrebte Berufsabschluss über dem Niveau einer Gehilfen-, Gesellen- und Facharbeiterprüfung oder dem Berufsfachschulabschluss liegt. Es gibt mehrere Fortbildungsstufen, die in Teil- oder Vollzeit absolviert werden müssen, die einem gewissen Mindestsatz an Unterrichtsstunden unterliegen.
Weiterbildungsstipendium
Wer unter 25 Jahren ist und als besonders begabt, eingestuft wird, für den ist dieses Weiterbildungsstipendium sicher interessant. Die staatliche Förderung wird für den Zeitraum von zwei Jahren gewährt und kann Zuschüsse bis zu 7.200 Euro beinhalten. Neben einem berufsbegleitenden Studium hat man die Möglichkeit, einen Techniker- oder Meisterlehrgang zu absolvieren, eine medizinische Fortbildung zu besuchen oder einen EDV-Kurs abzuschließen.
Anpassungsfortbildung
Bei einer längeren Auszeit ist die Anpassungsfortbildung eine ideale Einstiegslösung, aber auch für Arbeitnehmer, die sich beruflich verändern möchten. Rechtsanwaltsfachangestellte beispielsweise müssen beruflich ständig über das Arbeitsrecht am Laufenden sein und berufliche Fortbildungen besuchen. Wer durch den Arbeitgeber keine finanzielle Unterstützung für kontinuierliche Weiterbildungen erhält, kann auch eine staatliche Förderung wie den Bildungsgutschein beantragen.
Es bleibt abzuwägen, ob es nicht sehr wohl auch im Interesse des Arbeitgebers ist, seine Mitarbeiter gut geschult zu wissen. Schließlich kommt das fortlaufend aktualisierte Fachwissen auch dem Unternehmen und dessen Kunden zugute.
Umschulung
Manchmal kommt es durch eine Krankheit oder einen Unfall zu einer Veränderung der bisherigen beruflichen Arbeitssituation. Um beruflich wieder durchzustarten, macht es Sinn, sich die Möglichkeiten einer Umschulung anzuschauen. Braucht es eine komplett neue Ausrichtung oder helfen auch gezielte Fortbildungen, um auf dem bisherigen Arbeitsbereich aufzustocken?
Ist man aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, den bisher ausgeübten Beruf aufzugeben, ist auch eine Förderung über die Agentur für Arbeit möglich.
Wichtig ist, sich zu informieren, welche Perspektiven es gibt und diese auszuloten. Das ist auf längere Sicht sinnvoller als an der jetzigen Situation zu verzweifeln und sich als arbeitsunfähig abstempeln zu lassen.
Aktiv bleiben und Interessen fördern
Wichtig ist bei jeder Förderung und jeder beruflichen Fortbildung, dass man sich selbst treu bleibt und auch bereit ist, neue Wege zu beschreiten. Außerdem hilft es, seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen, um die Qualifikation im Lebenslauf gezielt zu verbessern. Vieles lässt sich bei der Frage nach der richtigen Fortbildung dann einfacher klären, da man gewisse Fachbereiche ausklammern oder bevorzugt betrachten kann.
Man sollte sich bei jeder Entscheidung vor Augen halten, dass es bei einer beruflichen Weiterbildung nicht nur darum geht, sich beruflich zu verbessern. Man gewinnt selbst auch an Selbstbewusstsein und tritt auf dem Arbeitsmarkt attraktiver auf. Zudem wird das Know-how vertieft, sodass man in seinem Fachbereich oder einem übergreifenden Arbeitsgebiet an Sicherheit gewinnt.
Dabei kommt noch ein Vorteil ins Spiel. Arbeitgeber schätzen engagierte, motivierte Mitarbeiter. Wer auf eine berufliche Fortbildung zielt zeigt deutlich, dass er konkrete Vorstellungen über seine Berufslaufbahn hat und Ziele verfolgt. Die Karriere bewusst mit der richtigen beruflichen Fortbildung pushen ist dabei ein nachhaltiger und sehr positiver Nebeneffekt, der sich auch beim Gehalt niederschlägt.