Günther Oettinger (CDU) ist seit 2005 Ministerpräsident vom Baden-Württemberg. Ein Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, die zu einer der wirtschaftsstarksten und wettbewerbsfähigsten Regionen in Europa zählen kann und dies spielt sich auch im Wohlhaben der Einwohner ein. Seine Koalition mit der FDP verläuft auch eher skandalfrei, aber der Herr Ministerpräsident kommt momentan nicht aus den Schlagzeilen weg.
Er ist wahrscheinlich ziemlich zufrieden in seiner Rolle als Ministerpräsident und spielt momentan eine “gute„ Rolle als missverständlicher Gutmensch. Zuerst lässt er sich 3-4 Tage Zeit, um trotzdem seine Filbinger-Trauerrede nur als Missverständnis zu deklarieren und nachdem er schon Druck von der Bundeskanzlerin Merkel bekommt und auch noch der Zentralrat der Juden sich massiv über seine Rede beschwert hat, distanziert er sich letztendlich von seiner Rede.
Gestern wird aber wieder drauf hingewiesen, das Oettinger Mitglied in der rechtem Studienzentrum Weikersheim ist, die sich gerne mal Redner, wie den bereits aus der CDU “rausgeschmießene„(aus der Fraktion und später der Partei ausgeschlossene) Martin Hohmann, der ja bekanntlich die Juden als Tätervolk bezeichnet hatte. Im Spiegel-Bericht stand gestern noch:
“Ich werde das Programm, die Arbeit, die Redner und die Verantwortlichen mit Interesse betrachten.„ Er habe allen Grund, der Einrichtung Vertrauen entgegen zu bringen, sagte Oettinger.
Heute plötzlich hat sich das Herr Oettinger anders überlegt und lässt seine Mitgliedschaft der “Denk„fabrik ruhen, mehr noch er will eine Aufklärung der geplanten Veranstaltung mit den früheren Bundeswehr-General Reinhard Günzel, der diese Rolle eben wegen der Verteidigung von Martin Hohmanns antisemitischen Parolen muss man schon sagen. Dieser wollte heute am 20. April, den Geburtstag von Adolf Hilter eine Rede zur Tagung mit dem Thema “Die Bundeswehr als demokratischer Weltpolizist – Sind Auslandseinsätze sinnvoll?„ halten, sein Vortrag wurde aber schon gestern abgesagt, wahrscheinlich wegen der großen Kritik bzw. Mediendiskussion.
Ich hoffe mal in Zukunft lässt sich Oettinger mal durch wahrhaftige und glaubhafte Aktionen in das Interesse der Medien finden, den auch schon seine Wahlbevölkerung in Baden-Württemberg hat seine Filbinger-Rede stark kritisiert – verständlich, weil man irgendwie daraus schließen kann, das sie fast 50% ihrer Stimmen an einen Menschen der g einen Nationalsozialisten, der sogar nach seiner NS-Zeit weder Reue noch Mitgefühl mit den Opfern hatte (“Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht sein„ Zitat Hans Filbinger„) als NS-Gegner bezeichnet und dies erst Tage später nur unter der starken Druck der Öffentlichkeit zurücknimmt.
Günther, SEI EHRLICH ZU DEINEN WÄHLERN UND DU DIR SELBST !
Update 21.4.07: Der Studienzentrum-Streit ist wirklich momentan politisch in Baden-Württemberg sehr, wie der neue Artikel “FDP verlangt von Oettinger eindeutiges Bekenntnis gegen Rechts„ von Spiegel Online darstellt. Dort habe ich unter anderen gelesen, dann Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) sogar Präsidiumsmitglied in Weikersheim ist und die ganze Diskussion um dieses Studienzentrum und die rechten Gedankengut für abstrus – einer der ersten, der die Bundeskanzlerin Merkel zu ihrer Reaktion auf die öffentliche Diskussion zur Trauerrede von Oettinger zu Hans Filbinger deutlich kritisierte.