Studienplatzklage – lohnt sie sich?

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Durch den Numerus Clausus und andere Zulassungsbeschränkungen scheitern viele junge Menschen bereits vor Beginn des Studiums. Das gilt zum Beispiel für das Fach Medizin. Die Kapazitäten der Hochschulen in Deutschland unterschreiten die Anzahl der Bewerber oft um ein Vielfaches. Eine Möglichkeit, das Wunschstudium dennoch anzutreten, stellt eine Studienplatzklage dar. Doch wann lohnt sie sich?


Was ist überhaupt eine Studienplatzklage?

Die Studienplatzklage an sich stellt die Beantragung eines außerordentlichen Studienplatzes an einer Universität dar. Wird das von der Hochschule abgelehnt, lässt der Kläger dies von einem Gericht prüfen. Dafür sollte er auf jeden Fall einen Rechtsanwalt konsultieren, der sich mit diesem Thema gut auskennt. Denn bei einer solchen Klage müssen wichtige Formalitäten beachtet werden. Der Anwalt ist hier bewandert und kann den Kläger optimal beraten.
Eine wichtige Voraussetzung, damit eine Studienplatzklage überhaupt Erfolg haben kann, ist eine korrekt und rechtzeitig eingereichte Bewerbung durch den künftigen Studenten. Fehler in der Bewerbung zählen nämlich als Eigenverschulden und minimieren damit den Erfolg vor Gericht. Ebenfalls schlechte Aussichten haben Personen, die sich an mehreren Universitäten beworben, jedoch nur von einer eine Zusagen erhalten haben und nun versuchen, sich an einer anderen Uni einzuklagen.

Studienplatzklage

Studienplatzklage Bildquelle: Pixabay User: mohamed_hassan

Wie funktioniert eine Studienplatzklage?

Eine Studienklage basiert auf folgenden Faktoren:

  • Jede Universität errechnet ihre Kapazitäten für Studenten selbst
  • Die Klage basiert auf der Annahme, dass diese Berechnung falsch ist und mehr Plätze existieren, als die Universität errechnet hat
  • Weist die Hochschule dies zurück, wird der Sachverhalt von einem Gericht geprüft

Da aber jedes Semester zahlreiche Studienplatzklagen eingereicht werden, erhält ein Kläger nicht automatisch einen Studienplatz, wenn er den Prozess gewonnen hat. Bewerben sich mehrere Personen auf diesen Platz so entscheiden das Los oder Qualifikationsfaktoren. Verliert der Kläger den Prozess, so bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich im nächsten Semester erneut zu bewerben.

Bibliothek mit lernenden Studenten

Bibliothek mit lernenden Studenten Bildquelle: Pixabay User:andrew_t8

Nachteile einer Studienplatzklage

Eine Einklagung des Studienplatzes ist eine gute Möglichkeit, ohne Warteliste den Wunschstudiengang antreten zu können. Jedoch sollte man sich auch über die folgenden Nachteile im Klaren sein:

  • Kosten: Eine Studienplatzklage ohne einen Anwalt erfolgreich durchzuführen, ist fast nicht möglich. Dementsprechend fallen Gebühren an, die der Kläger auch im Falle eines erfolgreichen Prozesses oft selbst zahlen muss.
  • Keine Erfolgsgarantie: Bei einer Studienplatzklage kann es nie eine Erfolgsgarantie geben. Es bleibt immer ein Restrisiko, dass das Gericht der Universität Recht gibt.
  • Zeit: Auch eine Klage dauert ihre Zeit. So kann es sein, dass trotz eines erfolgreichen Gerichtsurteils ein Semester verloren geht.

Fazit

Wer sich auf eine Studienplatzklage einlässt, sollte auf jeden Fall einen kompetenten Anwalt zu Rate ziehen. Anwälte die Erfolgsgarantien aussprechen, haben in diesem Bereich wahrscheinlich keine Erfahrung, denn eine 100-prozentige Garantie gibt es hier nie. Nur wer auf keinen Fall auf einer Warteliste landen will und sich partout nicht mit einem anderen Studiengang anfreunden kann, sollte eine Studienplatzklage in Betracht ziehen. Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit für ein Studium im Ausland. Hier existieren in vielen Fällen keine oder gelockerte Zulassungsbeschränkungen.

About Grischa

Grischa hat im Dezember 2005 diesen Lernblog gestartet. Er studierte Wirtschaftsinformatik und leitet das Projekt Lern-Online.net seit Mai 2002. Das Ziel von Lern-Online.net ist Schülern und Studenten Wissen verständlich zu erklären, kostenfrei anbieten und übersichtlich gliedern.

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