Wenn sich ein Abiturient nach dem Abitur für ein Studium entscheidet, dann liegen Universitäten im Westen der Republik weit vorne. Universitätsstädte wie Aachen, Hamburg und München werden von Studierenden regelmäßig bevorzugt. Auch Berlin liegt weit vorn in der Beliebtheitsskala. Doch wie sieht es mit anderen, z.B. ostdeutschen Universitäten aus?
Tatsächlich haben sich nur 3 ostdeutsche Universitäten für den Titel der Elite-Universität beworben: Jena, Leipzig und Dresden. Dabei müssen andere Universitäten nicht unbedingt schlechter sein. 2009 war ich an der Technischen Universität Illmenau (Thüringen) und war erstaunt, was dort alles geleistet wird. Einen guten Kontakt pflege ich immer noch zu wissenschaftlichen Mitarbeitern. Die Assistenten dort hatten eine viel persönlichere Beziehung zu den Studenten als wir zum Beispiel an RWTH-Aachen gewohnt waren. Eine Betreuung, die wir oft sehr gewünscht hätten. Von dort aus ging auch die EduCamp-Bewegung los, eine bildungsrelevante Unkonferenz, die sich mit der Zukunft der Lehre in Deutschland beschäftigt.
Auch die Universität Erfurt in Thüringen ist eine sehr renommierte Hochschule. Sie wurde 1392 gegründet und 1994 neu errichtet. Sie ist damit eine der ältesten Universitäten Deutschlands. Persönlichkeiten wie Martin Luther haben hier Anfang des 16. Jahrhunderts studiert.
Auch die Berufsaussichten in dieser Stadt können sich durchaus sehen lassen. Eine Suche nach “Jobs in Erfurt„ liefert auf Anhiebe 375 Ergebnisse. Auch wenn die Arbeitslosenquote in dieser Stadt höher als im Bundesdurchschnitt liegt, scheinen Jobs vorhanden zu sein.
Das Industrieeinkommen dieser Stadt liegt deutlich über dem Landesmittel Thürigens (118%), aber noch unter dem Bundesdurchschnitt. Hier sind Ballungsräume wie Stuttgart noch weit an der Spitze.
Nach der Einführung der Bachelor-/Masterstudiengänge treten Uniabsolventen viel schneller in die Berufswelt ein. Eine Jobsuche im Westen könnte sich daher aufgrund der Menge an Bewerbern als schwierig erweisen. Es gilt Flexibilität zu zeigen und auch den Mut aufzubringen, einen Job fern der Heimat zu suchen.
Sowohl das Berufsinformationzentrum als auch die Agentur für Arbeit informieren über Studien- und Berufsmöglichkeiten in ostdeutschen Bundesländern. Diese könnten sogar speziell gefördert sein, so dass sich eine Recherche in den Förderdatenbanken dieser Institute durchaus lohnen könnte.
Kann ich durchaus bestätigen. Die Ausbildung in der DDR war durchaus gut und somit sind die Universitäten auch auf den Standards, keine Vorurteile also. Ich habe auch in Halle studiert und bin dann nach Freiburg/Lyon/Köln/Pittsburgh gewechselt. Halle aber war von den Bedingungen, die beste Lebensqualität ohne den anderen Unis in der Qualität nachzustehen.