Als ich auf das Gymnasium kam, hatte ich zu Beginn einige Startschwierigkeiten. Aller Anfang ist nun einmal schwer. In der Grundschule war ich es nicht gewohnt, eine “ausreichend„ als Note zu erhalten. Meine Eltern selbst konnten mir damals nicht helfen. Eine Nachhilfe musste also her.
In meinem Fall war es völlig “ausreichend„, einige Wochen Nachhilfe zu erhalten. Einigen Schülern reicht wohl diese temporäre Nachhilfe, um wieder Mut zu fassen und sich intrinsisch zu motivieren. Meine Mutter erzählt, dass ich damals sehr unter dem Stress des Hinterherhinkens litt.
Es gibt diverse Wege, an Nachhilfe-Unterricht für Schüler und Schülerinnen heranzukommen: Freunde oder Bekannte, Nachbarskinder, Lehrer oder Anzeigen in der Tageszeitung. Natürlich gibt es auch entsprechende Angebote im Netz, wie zum Beispiel die Seite nachhilfeportal.de.
Auf nachhilfeportal.de können Eltern kostenlos bundesweit nach einer passenden Nachhilfe bzw. einem Nachhilfelehrer suchen. Dort sind derzeit ca. 5.000 Nachhilfelehrer und -lehrerin aus 863 Orten registriert. Die Suche ist ganz einfach: Postleitzahl eingeben, Fach und Schulklasse wählen und suchen. Meine exemplarische Suche nach “Deutsch„ und “5. Klasse„ ergab in unserer Stadt 7 Treffer. Pro Stunde Nachhilfe muss man im Schnitt 15 Euro bei uns zahlen. Das ist sicherlich in Ordnung.
Nicht wenige Eltern buchen Nachhilfestunden gerne vor Klassenarbeiten oder wenn der Nachwuchs – zum Beispiel aus Gründen eines Krankenhausaufenthaltes – lange der Schule fern geblieben ist. Im ersteren Fall ist man sich zwar sicher, dass das Kind den Stoff verstanden hat, möchte jedoch auf Nummer sicher gehen. Für den Tag der Klassenarbeit soll das Wissen sitzen. Ich persönlich halte eine Klausurvorbereitung auf den Tag genau nicht sehr sinnvoll. Die Inhalte werden nur ins Kurzzeitgedächtnis gepackt und sind meist einige Tage nach der Klassenarbeit auch schon wieder weg. Wichtig ist es dafür zu sorgen, dass Wissen langfristig im Langzeitgedächtnis abgespeichert wird. Zu diesem Zweck hatte ich kürzlich auch das Lernen mit Karteikarten vorgestellt.
Ob temporäre oder langfristige Nachilfe sinnvoll ist, muss im Einzelfall geklärt werden. Hierfür empfiehlt sich auch immer eine Rücksprache mit dem jeweiligen Fachlehrer/der Fachlehrerin. Sollten Lernprogramme nicht ausreichen, dann kann ein Nachhilfelehrer/eine -lehrerin wie in meinem Fall den Stein ins Rollen bringen.
Der Wechsel von der Grundschule auf das Gymnasium ist definitiv eine Umstellung, die auch bislang guten Schülern Schwierigkeiten bereiten kann. Ich kann das nur aus eigener Erfahrung bestütigen. Wir hatten damals in der Grundschule ein Fach namens Sachkunde, in das inhaltlich Biologie, Erd- bzw. Heimatkunde, Geschichte, ein wenig Medzin (vor allem Zahnpflege) und Wirtschaft (Wie funktioniert ein Laden?) miteinflossen. Von allem etwas, aber letztlich von allem zu wenig. Was die Erdkunde anbelangt, lernten wir z.B. nur ein wenig über die früheren Vulkane in der Eifel – und sonst nichts! Auf dem Gymnasium wurden wir dann plötzlich mit Meridianen konfrontiert und sollten mit einem Mal die exakten positionen von Hauptstädten auf der ganzen Welt bestimmen können. Kein Wunder, dass ich da hoffnungslos überfordert war und gleich im ersten Test eine schlechte Zensur einheimste. Und leider ist es wahr: Die Eltern können oft nicht helfen, da ihr Schulwissen meist veraltet ist und sie es eh nicht mehr parat haben. Wir Schulfreunde haben uns damals einfach einmal die Woche für ein/zwei Stunden zusammengesetzt und uns gegenseitig die Inhalte in Erdkunde, Bio, Algebra und Deutsch (verben statt Tu-Wörter) zu erklären versucht, bis wir den Durchblick hatten. Nachhilfe tut es natürlich auch.