Als ob das erste Gespräch noch nicht anstrengend genug war, legen Firmen hin und wieder noch einen drauf. Besonders bei wichtigen Positionen ist es üblich, aussichtsreiche Bewerber ein zweites Mal einzuladen, um sie besser kennenzulernen. Oder aber im ersten Vorstellungsgespräch sind Zweifel geblieben, die der Bewerber jetzt ausräumen soll. Ebenso wie beim ersten Gespräch werden auch beim zweiten Vorstellungsgespräch gerne strukturierte Interviews eingesetzt, um dem Kandidaten auf den Zahn zu fühlen. Sie sollen die objektive Einschätzung des Bewerbers ermöglichen und verhindern, dass das Gespräch nach subjektiven Kriterien geführt. Der Vorteil dieser Methode für den Bewerber ist, dass er sich gezielt darauf vorbereiten kann.
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Über den Ablauf erkundigen
Eine solche Vorbereitung wird vom Arbeitgeber auch erwartet. Deshalb ist es ganz normal, sich bei einer Einladung zum Zweitgespräch nach dem geplanten Ablauf zu erkundigen. Sowohl die Schwerpunkte des Interviews als auch die Teilnehmer können auf diese Art in Erfahrung gebracht werden. Die Anfrage zeigt dem potenziellen Arbeitgeber ernsthaftes Interesse an dem Termin und trägt daher zum positiven Gesamteindruck bei.
Erstgespräch analysieren
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird bei dem Termin auf Themen aus dem Erstgespräch Bezug genommen. Daher ist es sinnvoll, sich dessen Verlauf noch einmal ins Gedächtnis zu rufen und zu analysieren. Im Idealfall liegen noch Notizen vor, die dabei helfen die Details zu rekonstruieren. Worauf schien der Arbeitgeber besonderen Wert zu legen? Welche Antworten waren für ihn eventuell noch nicht befriedigend? Welche Aspekte sollten vonseiten des Bewerbers besonders hervorgehoben werden? Oft werden auch dieselben Fragen noch einmal gestellt, um die Glaubwürdigkeit des Kandidaten zu testen. Hier sollten die Antworten bei beiden Terminen stimmig sein. Auch die Rechercheinformationen, die vor dem ersten Interview zusammengetragen wurden, sollten noch einmal aufgefrischt werden.
Hohe Anforderungen erwarten
Die Messlatte dürfte beim zweiten Gespräch in der Regel deutlich höher liegen als beim ersten Mal. Denn der Bewerber hat zwar schon einen guten Eindruck hinterlassen – restlos überzeugt hat er den Arbeitgeber aber noch nicht. Daher soll ihm jetzt genauer auf den Zahn gefühlt werden. Dementsprechend könnte jetzt auch versucht werden, den Kandidaten mit schwierigen Fragen zu provozieren und aus der Ruhe zu bringen. Wer auf solche Fragen gut vorbereitet ist, kann souverän damit umgehen.
Genug Zeit einplanen
Das zweite Jobinterview dauert oft wesentlich länger, da die Firma den Bewerber genau kennenlernen wird. Dazu gehört neben den fachlichen Qualifikationen auch dessen Persönlichkeit. Gerne wird diese auch im Rahmen eines gemeinsamen Mittagessens ausgekundschaftet. Hier kann sich das Gespräch freier entfalten und auch private Bereiche lassen sich gut abdecken. Dabei ist wichtig: gute Tischmanieren nicht vergessen!
Fragen stellen
Dieser Punkt gilt natürlich bei jedem Vorstellungsgespräch, denn Fragen sind eine hervorragende Gelegenheit, Interesse zu zeigen. Gut überlegte Fragen zeigen, dass sich der Bewerber intensiv mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Das gilt umso mehr für das zweite Bewerbungsgespräch, denn schließlich hatte der Kandidat seit dem ersten Termin genug Zeit, das Besprochene zu reflektieren.
Beim zweiten Bewerbungsgespräch gilt es, Unklarheiten aus dem ersten Gespräch zu beseitigen und einen positiven Eindruck weiter zu verfestigen. Dabei ist ein wenig Selbstbewusstsein durchaus angebracht, denn offensichtlich ist der potenzielle Arbeitgeber ernsthaft interessiert. Trotzdem darf die Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Nur wer sich gut vorbereitet, kann beim Zweitinterview letzte Zweifel aus dem Weg räumen und die erhoffte Zusage erhalten.