In Deutschland gibt es über 430.000 Ausbildungsbetriebe. Kein Wunder also, dass jährlich über 100.000 Menschen ihre Ausbildereignungsprüfung ablegen, um den Ausbilderschein zu erlangen und künftig als Ausbilder tätig sein zu dürfen. Doch was ist überhaupt der Ausbilderschein und wie kann man das diesen erhalten? Wir haben für Sie alle wichtigen Fragen zusammengefasst und geben Ihnen Antworten.
INHALTSVERZEICHNIS
Was ist der Ausbilderschein?
Deutschland gilt weltweit als eines der anerkanntesten Länder, wenn es um das Thema Ausbildung geht. Aus diesem Grund ist das Ausbilden in Deutschland an gewisse Voraussetzungen geknüpft.
Eine dieser Voraussetzungen ist der Ausbilderschein. Der Ausbilderschein ist ein Nachweis über die berufs- und arbeitspädagogische Qualifikation. Legen Sie den Ausbilderschein bei Ihrer zuständigen Kammer (IHK oder HWK) erfolgreich ab, erhalten Sie den Nachweis, dass Sie in Ihrem Fachbereich fähig sind, um ausbilden zu können.
Neben dem Ausbilderschein müssen Sie zusätzlich noch über eine persönliche und berufliche Eignung verfügen. Persönlich geeignet ist grundsätzlich erst einmal jeder. Ausnahmen sind strafrechtliche Verletzungen oder gesetzliche Einschränkungen im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen.
Die berufliche Eignung ist in der Regel ebenfalls gegeben. Diese erhalten Sie nach einer soliden Ausbildung oder Studium. Doch auch langjährige Berufserfahrung wird anerkannt. Fragen Sie hierfür noch einmal bei Ihrer zuständigen Kammer nach.
Wie kann man sich auf den Ausbilderschein vorbereiten?
Auf den Ausbilderschein können Sie sich in einem Präsenzkurs, per Fernstudium oder online in einem digitalen Kurs vorbereiten. Die Anbieterauswahl ist sehr hoch und reicht von einfachen Crashkursen bis hin zu Kursen, die Ihnen in unzähligen Unterrichtseinheiten Wissen vermitteln wollen, was Sie zu guter Letzt gar nicht für den Ausbilderschein benötigen.
Auch die Kammern selbst bieten eigene Vorbereitungslehrgänge an, um das Wissen für die Prüfung zu vermitteln. Diese finden in Präsenzform entweder abends unter der Woche oder an Wochenenden statt. Der große Nachteil hierbei sind die starren und festen Schulungszeiten und notwendige Anfahrtswege zum Schulungsort, was diese Art der Vorbereitung für die meisten Menschen sehr unflexibel gestaltet.
Eine andere Möglichkeit, die ein deutlich flexibleres Lernen ermöglicht, ist es, den Ausbilderschein online zu machen. So sparen Sie sich nicht nur unnötige Zeit und Kosten für Fahrtwege, Park- oder Übernachtungskosten, sondern können auch in angenehmer Atmosphäre lernen, wann und wo Sie wollen.
Auch die Kosten für Online-Vorbereitungskurse für den Ausbilderschein sind in der Regel deutlich preiswerter als die Kosten für herkömmliche Vorbereitungslehrgänge in Präsenzform. Eine Online-Vorbereitung ist damit eine gute Möglichkeit, sich zeitgemäß und in moderner Form auf die betriebliche Weiterbildung zum Ausbilder vorzubereiten und dabei auch noch Geld zu sparen.
Wie viel kostet der Ausbilderschein?
Für die Prüfung sollten Sie Kosten in Höhe von 150 bis 250 Euro einplanen. Die Prüfungsgebühren werden jeweils von Ihrer zuständigen Kammer festgelegt und unterscheiden sich je nach Standort. Aber Achtung! Wer glaubt, er könnte sich deutschlandweit die günstigste Kammer raussuchen, liegt falsch. Sie müssen die Prüfung bei der für Sie zuständigen Kammer absolvieren.
Je nachdem wo Sie wohnen bzw. wo sich Ihre Betriebsstätte befindet, wird festgelegt, an welcher Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer Sie die Prüfung ablegen müssen. Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die Anbieter der Vorbereitungskurse für den Ausbilderschein stark in Ihren Leistungen und dem Umfang der Lernunterlagen. Planen Sie für einen guten Ausbilderkurs mindestens 400 Euro ein. Möchten Sie an einem Präsenzkurs teilnehmen, erhöhen sich die Gebühren auf mindestens 750 Euro. Geben Sie niemals mehr als 1.000 Euro für einen Vorbereitungskurs zum Ausbilderschein aus. In diesem Fall werden Inhalte geschult, die Sie nicht benötigen und die Weiterbildungsdauer künstlich in die Länge gezogen.
Wie erhält man den Ausbilderschein?
Den Ausbilderschein erhalten Sie von Ihrer zuständigen Kammer, sofern Sie die Ausbilderscheinprüfung erfolgreich absolviert haben. Die Prüfung setzt sich aus einem theoretischen und einem praktischen Prüfungsteil zusammen. Bei der theoretischen Prüfung müssen Sie innerhalb von 180 Minuten 70 Multiple-Choice- Fragen mit mindestens 50 von 100 Punkten richtig beantworten. Haben Sie die theoretische Prüfung erfolgreich bestanden, dürfen Sie in der Regel nach vier bis sechs Wochen zur praktischen Prüfung antreten.
Die praktische Prüfung unterteilt sich in zwei Bestandteile. Sie haben die Möglichkeit, eine 15-minütige Präsentation oder eine Unterweisung mit einem Auszubildenden durchzuführen.
Im Anschluss erfolgt der zweite Teil der praktischen Prüfung: Das Fachgespräch.
Hier wird innerhalb von 15 Minuten Ihr Fachwissen geprüft und noch einmal auf Ihre Präsentation bzw. Unterweisung eingegangen.
Direkt nach der praktischen Prüfung wird Ihnen die Bewertung und somit die Punktzahl mitgeteilt. Haben Sie ebenfalls 50 Punkte oder mehr erreicht, dürfen Sie sich einen glücklichen Besitzer des Ausbilderscheins nennen.
Eigene Auszubildende ausbilden dank Ausbilderschein
Mit dem Absolvieren des Ausbilderscheins erfüllen Sie einen grundlegenden Schritt, um in Ihrem Unternehmen oder Betrieb als Ausbilder agieren zu können. Der Ausbilderschein sichert die Ausbildungsqualität in Deutschland. Durch die Ablegung der Ausbildereignungsprüfung wird unter Beweis gestellt, dass künftige Ausbilder in ihrem beruflichen Bereich über eine berufs- und arbeitspädagogische Eignung verfügen.
In der Vorbereitung auf die Prüfung des Ausbilderscheins lernen Sie alle wichtigen Inhalte, die Sie für den spannenden und abwechslungsreichen Beruf eines Ausbilders benötigen. Die Weiterbildung zum Ausbilder zählt nicht ohne Grund zu einer der beliebtesten Weiterbildungen Deutschlands!