Praktika bieten Berufsanfängern oder Quereinsteigern die Möglichkeit, sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren und eine bestimmte Branche hautnah kennenzulernen. Außerdem können sie Berufserfahrung sammeln und so ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Aber auch Unternehmen profitieren von entsprechenden Angeboten. Sie können Praktika als Rekrutierungstool nutzen und sich frischen Talenten als attraktiver Arbeitgeber präsentieren.
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Was Unternehmen wissen sollten
Für Unternehmen kann sich die Beschäftigung von Praktikanten vor allem in der heutigen Zeit lohnen. Durch den Fachkräftemangel wird es immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden. Umso besser ist es, wenn sich einige Praktikanten dazu entscheiden, im Unternehmen zu bleiben oder nach ein paar Jahren dorthin zurückzukehren. Damit alles mit rechten Dingen zugeht, sollte sich die Personalabteilung aber unbedingt mit den rechtlichen Regelungen rund um die Einstellung von Praktikanten beschäftigen und anschließend einen Vertrag vorbereiten. Besonders gut gelingt das mit einer passenden Vorlage für einen Praktikumsvertrag. Darin können die Rechte und Pflichten beider Parteien schriftlich festgelegt werden, sodass von Anfang an und vor allem im Streitfall absolute Klarheit herrscht.
Entlohnung bei einem Praktikum
Die gängige Meinung ist, dass Praktikanten nicht entlohnt werden müssen. Das stimmt jedoch nur bedingt und kommt auf die Art des Praktikums sowie auf dessen Dauer an. Sogenannte Pflichtpraktikanten haben grundsätzlich keinen Anspruch auf eine Vergütung. Sie bekommen von der Schule oder der Universität vorgeschrieben, dass sie ein Praktikum im Rahmen ihrer Ausbildung durchführen müssen. Infolgedessen sind sie hauptberuflich Studierender, Schüler oder Auszubildender. Anders kann es bei freiwilligen Praktika aussehen. Wenn sie länger als drei Monate andauern, hat der Praktikant, genauso wie jeder andere Arbeitnehmer, Anspruch auf Mindestlohn.
Urlaubsanspruch von Praktikanten
Bei einem Pflichtpraktikum besteht kein Urlaubsanspruch – Es findet schließlich als Teil der Ausbildung statt, die ausreichend freie Zeit beinhaltet. Anders sieht es bei freiwilligen Praktikanten aus. Sie haben den gleichen Urlaubsanspruch wie ganz normale Angestellte. Nach sechs Monaten stehen ihnen also mindestens 20 Tage Urlaub im Jahr zu.
Tipps für angehende Praktikanten
Ein Praktikum bei einem renommierten Unternehmen kann ein echtes Karrieresprungbrett sein und sollte deswegen ernst genommen werden. Dabei geht es nicht allein darum, die eigenen fachlichen Kenntnisse gewinnbringend einzusetzen oder zu erweitern, sondern auch um ein angemessenes Auftreten. Ordentliche Kleidung und ein höflicher sowie respektvoller Umgang mit Vorgesetzten und Mitarbeitern verstehen sich von selbst. Praktikanten sollten sich außerdem vorher mit der Philosophie und der Kultur des Unternehmens vertraut machen und sich daran anpassen.
Ein gutes Praktikumszeugnis
Ordentliche Leistungen und ein angemessener Umgang mit den anderen Menschen im Unternehmen führen hoffentlich zu einem positiv formulierten Praktikumszeugnis. Das kann zum Beispiel nach dem Studium den Bewerbungsunterlagen beigefügt werden. Bei einem freiwilligen Praktikum ist der Arbeitgeber zur Ausstellung des Zeugnisses verpflichtet. Bei einem Pflichtpraktikum muss er nur eine Bescheinigung ausstellen. Wer freundlich fragt und sich gut im Betrieb gemacht hat, bekommt aber vielleicht trotzdem an ein qualifiziertes Zeugnis, das seine zukünftigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert.
Sozialversicherungen im Hinterkopf behalten
Sobald das Praktikum vergütet wird, müssen eventuell Zahlungen an die Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung geleistet werden. Das ist ab einem bestimmten monatlichen Einkommen der Fall. Praktika, die im Rahmen einer Ausbildung absolviert werden, sind aber in der Regel versicherungsfrei. Um nach Abschluss des Praktikums Probleme bezüglich des Versicherungsschutzes zu vermeiden, sollten die individuellen Bedingungen jedoch vor jedem Praktikum geklärt werden – idealerweise durch einen kurzen Anruf bei dem zuständigen Versicherer.
Es ist großartig zu sehen, wie Sie die rechtlichen Aspekte und die praktischen Tipps so klar und prägnant dargestellt haben. Praktika sind für uns als Unternehmen von großer Bedeutung, da wir regelmäßig Stagiaires einstellen, um frisches Talent zu fördern und gleichzeitig neue Perspektiven in unser Team zu bringen.