Ich habe lange Jahre als Nachhilfelehrer gearbeitet. Dabei ist mir aufgefallen, dass Schüler selbst einfachste Inhalte in der Schule nicht verstehen. „Es geht zu schnell“, hieß es in den meisten Fällen. Wenn ich den selben Stoff in der Nachhilfe z.T. plastisch darstellte und fragte: „War das denn jetzt so schwierig zu verstehen?“ kam oft die Antwort: „Eigentlich nicht!“.
Diese Erfahrung zeigt, dass die meisten Schüler eigentlich nur eine zweite Erklärung benötigen. Nicht jede Familie kann sich aber eine Nachhilfe leisten. Können Lernvideos also helfen?
In den gängigen Videoplattformen finden sich Videos zu allen möglichen Unterrichtsfächern. Daneben haben sich einige Unternehmen wie Sofatutor oder Lecturio auf die Produktion solcher Videos spezialisiert. Ein Thema nicht ganz verstanden? Kein Problem. Zu Hause einfach nach dem Thema suchen und sich den Sachverhalt noch einmal in Ruhe erklären lassen. Der Vorteil: So ein Video kann man anhalten, zurückspulen etc. In Schule und Studium geht dies unter Umständen gar nicht.
Ein weiterer Vorteil von Lernvideos ist, dass in diesen in der Regel ein konkretes Problem (z.B. eine Mathe-Aufgabe) gelöst wird. Der Nachteil gegenüber einer erklärenden Person ist sicherlich die fehlende Möglichkeit der Nachfrage. Denn auch bei einem Lernvideo besteht natürlich die Gefahr, dass ein Sachverhalt noch nicht vollständig verständlich erklärt wird.
Letztendlich stellen Lernvideos durchaus eine Option dar und Probieren geht wie immer über Studieren ;)
Sofatutor und Lecturio sind schon gut. Für gehobenere Ansprüche kann ich die Khan Academy empfehlen, wo es wirklich eine unglaubliche Zahl guter und kurzer Lehrvideos gibt. Ist aber natürlich größtenteils eher auf Studenten zugeschnitten.
http://www.khanacademy.org/
Bei uns an der Uni Hamburg werden einige Vorlesungen sogar aufgezeichnet und später ins Netz gestellt. So muss nicht aufwendig ein ganz neues Video produziert werden. Fährt allerdings auch dazu, dass der ein oder andere dann einfach nur noch die Videos schaut. :)
Ich schätze mal vom Professor aufgezeichnet und ins Netz gestellt. Falls von Studenten, könnte hier Ärger vorprogrammiert sein (Urheberrechte etc.)