Anders als bei einer „normalen“ Ausbildung im Rahmen des weltweit geschätzten dualen Systems in Deutschland erhältst du während einer schulischen Ausbildung keine Vergütung. Ausgaben kommen aber trotzdem auf dich zu: Neben den Lebenshaltungskosten zahlen Azubis für ihre vollschulische Ausbildung nicht selten Schulgebühren, die das Loch in der Haushaltskasse nur noch größer werden lassen. Doch es gibt Mittel und Wege, wie du deine schulische Ausbildung finanzieren kannst. Welche das sind? Hier erfährst du es.
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BAföG
Als Schüler hast du Anspruch auf Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, sprich: BAföG. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist allerdings, dass du nicht mehr daheim bei deinen Eltern wohnst. Ist dieser Punkt erfüllt, richtet sich die Höhe deines Anspruchs nach den finanziellen Rahmenbedingungen, mit denen deine Eltern auf der einen und du auf der anderen Seite leben. Wie hoch das Einkommen deiner Erziehungsberechtigten ist, spielt ebenso eine Rolle wie die Beantwortung der Frage nach ihrer Unterhaltspflicht dir gegenüber. Zudem darf dein eigenes Einkommen die Grenze von 450,00 € nicht überschreiten. Ebenfalls wichtig: Es muss sich um deine Erstausbildung handeln und du darfst nicht älter als 30 Jahre sein. Neben BAföG stehen dir noch verschiedene Finanzierungsmodelle zur Verfügung.
Kindergeld
Kindergeld ist neben BAföG eine weitere wichtige Säule, auf der aufbauend du dir deine schulische Ausbildung finanzieren kannst. Ähnlich wie bei Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz ist aber auch hier die wichtigste Voraussetzung, dass es sich um deine allererste Ausbildung handelt. Die Familienkasse zahlt bis zu deinem 18. Lebensjahr das Kindergeld an deine Eltern. Danach können die Zahlungen auch direkt auf dein Girokonto überwiesen werden. Anspruch auf Kindergeld im Rahmen deiner schulischen Ausbildung hast du allerdings nur, solange Letztere andauert. Beantragen lässt sich das Kindergeld übrigens bei der Familienkasse deiner Agentur für Arbeit.
Darlehen: Ausbildungs- und Bildungskredite
Du hast noch nie etwas von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gehört? Dann wird es höchste Zeit. Mit ihrer Hilfe kommst du an ein Darlehen, das du zur Finanzierung deiner schulischen Ausbildung verwenden kannst. Das Gute daran: Du kannst deinen Bildungskredit zusätzlich zu den dir gewährten Leistungen nach dem BAföG nutzen. In der Regel sind bis zu 7200,00 € möglich. Eine weitere Kreditart ist der Ausbildungskredit. Erwägst du diese Form der Finanzierung, solltest du allerdings über Einkommen verfügen. Bedenke: BAföG-Leistungen und Kindergeld zählen nicht dazu. Eine Lösung kann das Hinzuziehen eines weiteren Kreditnehmers sein, vielleicht sogar in Form eines Bürgen. Relativ niedrige Tilgungsraten sowie attraktive Zinssätze sind Merkmale dieser Ausbildungskredite.
Nebenjobs und Fahrtkostenzuschüsse
Als Schüler kannst du dein Glück natürlich auch selbst in die Hand nehmen und deine Ausbildung selbstständig finanzieren. Dies tun viele Azubis mit Nebenjobs. Erlaubt sind diese auch dann, wenn du bereits Leistungen nach dem BAföG und/oder Kindergeld beziehst. Dann solltest du allerdings darauf achten, dass du weder zu viel arbeitest noch oberhalb der erlaubten Grenze verdienst. 20 Stunden pro Woche mit einem Verdienst von 450,00 € sind in Ordnung. Möglicherweise kannst du online einen Job finden. Eine finanzielle Erleichterung verschaffen dir zudem Fahrkostenzuschüsse. Deine Ausgaben für Auto, Bus oder Bahn werden dadurch teilweise oder sogar vollständig übernommen.
Fazit: Finanzierung der schulischen Ausbildung auf mehrere Säulen aufbauen
Entscheidest du dich für eine vollschulische Ausbildung, erhältst du normalerweise keine Vergütung. Dies ist ein bedeutender Unterschied zu einer „normalen“ Ausbildung im Rahmen des deutschen dualen Systems. Es existieren dennoch mehrere Optionen, wie du deine schulische Ausbildung sicher finanzieren kannst. Neben Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) unterstützt dich der Staat mit Kindergeld. Voraussetzung ist dafür aber beispielsweise, dass es sich um deine Erstausbildung handelt. Kredite und Fahrtkostenzuschüsse helfen dir ebenso wie Nebenjobs. Durch Letztere stehst du zu einem bedeutenden Teil auf eigenen Beinen und kommst für die Finanzierung deiner schulischen Ausbildung teilweise selbst auf. Ein wichtiger Schritt in deiner Entwicklung. Grundsätzlich ist es möglich, mehrere Finanzierungsmodelle zu kombinieren.