Wenn ich ab und an Jugendliche treffe, die kurz vor ihrem Abitur stehen, befrage ich sie interessenshalber über ihre zukünftigen Pläne. Wollen sie studieren oder doch lieber eine Ausbildung machen? Zeitweilen bekomme ich dann die Antwort: “Was habe ich davon, wenn ich studiere?„ Nun, da gibt es einige Vorteile.
Natürlich möchte ich eine Berufsausbildung nicht schlecht reden. Wo kämen wir hin, wenn jeder Abiturient studieren würde? Der Numerus Clausus würde für einige Fachgebiete wohl bei 1,0 liegen oder die Hochschulen hoffnungslos überfüllt. Dennoch wundere ich mich, wie viele von ihnen dennoch den Weg der Berufsausbildung gehen. Selbst in meinem Jahrgang haben gescheite Menschen, den “Weg des geringeren Widerstands„, wie ich ihn gerne bezeichne, gewählt. Dabei gibt es Länder, in denen junge Menschen trotz guter Abschlussnoten aus finanziellen oder anderen Gründen nicht den Zugang zur Universität erhalten. Die Türkei ist zum Beispiel so ein Land. Dort muss man erst durch eine schwierige Vorprüfung. Hat man diese einmal hinter sich gebracht, bedeutet dies immer noch nicht, dass man das Gewünschte studieren darf. So gibt es Jugendliche, die mathematisch-naturwissenschaftlich begabt sind und – aufgrund der in Sprachfächern erzielten niedrigen Punkte – ein nicht naturwissenschaftliches Fach studieren müssen.
Hierzulande hat man den Vorteil, dass eine Vorprüfung (wenn man von den Abiturprüfungen absieht) wegfällt. Zudem kann hier jeder das studiren, worauf er Lust hat. Mitunter mit etwas Wartezeit.
Weshalb sollten Abiturienten also studieren?
Wer nicht gerade vom Eifer Akademiker zu sein getrieben ist – und das sind die wenigsten Jugendliche, die ich treffe – den frage ich immer, ob er sich später einmal etwas leisten möchte. Ein schönes Auto, ein Einfamilienhaus oder Ähnliches. Und all das ohne sich auch einen Tag Gedanken über Geld machen zu müssen. Die Antwort lautet immer “Ja„.
Als ausgebildeter Facharbeiter ist die Karriereleiter, die man hinaufsteigen kann, begrenzt. Irgendwann hört sie auf. Für höhere Positionen heißt es “Universitätsabschluss„ und man fragt sich, was ein jüngerer Kollege mehr können soll als man selber. In Deutschland ist es nun einmal so. Je höher man die Karriereleiter erklimmt, desto höher werden die Gehälter. Man braucht sich nur einmal die Gehälter bei Experteer anzuschauen: Diese werden nur noch mit 100.000+ angegeben.
Sicherlich sollte Geld nicht der einzige Grund für ein Studium sein. In unserer doch recht konsumfreudigen Gesellschaft spielt sie aber die entscheidende Rolle. Und Geld muss man sich eben in den allermeisten Fällen verdienen. Je höher der Bildungsabschluss, desto leichter gestaltet es sich.
Mit einem normalen Ausbildungsberuf hat man auch Aufstiegchancen und wenn man anschließend am Ball bleibt kann man sich auch gut ein Haus und ein schickes Auto leisten.
Es verdient auch nicht jeder, der Studiert hat unsummen an Geld.
Was man auch nicht vergessen darf. Die Jobs mit 100k+ verlangen auch viel von einem ab. Da ist dann nicht mehr viel Zeit um das viele Geld, das man verdient auch ausgeben und genießen zu können. Ich kenne da einige Fälle!