Wenn ich mit Schuldirektoren oder Lehrern zum Beispiel bezüglich Investitionen in Lernsoftware spreche, bekomme ich meist das gleiche zu hören: Wir haben kein Geld! Ist dies nur eine Ausrede oder stimmt das tatsächlich? Oft genug höre ich dieses Argument auch von Eltern oder Studenten. Dabei handelt es sich oft nur um kleinere Eurobeträge pro Monat. Dieselben Eltern und Studenten sind aber dann bereit, dem Nachwuchs 15 Euro für ein Handyguthaben oder beim Public Viewing 20 Euro für Getränke auszugeben. Bei Investitionen in die Bildung sind wir da ein wenig knauserig.
Vor diesem Hintergrund habe ich mich gefragt, wie wirtschaftlich Schulen eigentlich mit ihrem Budget umgehen. Werden z.B. Ressourcen effizient eingesetzt, Einsparpotenziale erkannt und umgesetzt? So könnten Schulen beispielsweise günstige Strompreise mit einem Strompreisvergleich finden und sparen. Schließlich brennen in Schulen selbst bei Tag ständig die Lichter.
Es gibt billige Stromanbieter im Vergleich auf energievergleicher.de. Bisher habe ich vor einem Anbieterwechsel stets zurückgeschreckt. Vermutlich haben die üblichen Vorwürfe wie „nach einem Jahr verteuert sich das Ganze“ oder „der Bonus wird nicht ausgezahlt“ mich davor zurückgehalten.
Im März 2011 habe ich dann doch den Schritt gewagt und meinen Gasanbieter gewechselt. Der neue Anbieter sollte nicht nur günstiger als der bisherige sein, es gab auch bei einem Wechsel einen Bonus von 150 Euro, sofern man 12 Monate bei diesem Anbieter blieb.
Eine Preiserhöhung fand bisher nicht statt. Auch war meines Erachtens keine Bonuszahlung erfolgt. Zumindest hatte ich es nicht aktiv mitbekommen. Also rief ich den neuen Gasanbieter an. Dieser teilte mir mit, dass die Zahlung schon vor 2 Monaten erfolgt sei. Ungläubig durchsuchte ich die Kontoauszüge und tatsächlich: Im März 2012 überwies man mir die 150 Euro. Bisher also alles im grünen Bereich.
Ich weiß nicht, ob Schulen vom Schulministerium vorgeschrieben wird, mit wem sie Verträge eingehen dürfen oder nicht. Eventuell werden diese sogar von höherer Stelle wie dem Ministerium selbst abgeschlossen. Vielleicht erhalten staatliche Schulen bereits Sonderkonditionen. Dann würde sich ein Vergleich von Betriebsausgaben nur für private Schulen Sinn machen.
Nichtsdestotrotz sollten Schulen mit dem Budget, welches ihnen zur Verfügung gestellt wird, wirtschaftlich umgehen und sinnvoll investieren. Das kann dann auch bedeuten, dass man moderne Lernsoftware anschaffen muss.
In Schulen ist halt viel von der Kompetenz des Direktors abhängig. Ob der halt wirklich sparen möchte und Finanzen im Auge hat, oder ob er wie bei meiner alten Schule lieber auf Förder-Tour bei reichen Eltern geht und sich versucht bei denen beliebt zu machen um dann irgendwelche tollen sinnlosen Projekte zu realisieren.